Sie sind hier: Startseite » Autoanekdoten

Opel Rekord B 1700

Es war so gegen Spätsommer 1973, als ich diesen schicken Opel Rekord B 1700 von meinen Eltern erbte, die sich einen Rekord D 1700 in 2-Türerversion kauften.
Die Farbe meines neuen Lieblings war so eine Art Behördengrau, aber mit roten Sitzen. War damals wohl irgendwie modisch.
Das Auto ließ sich recht flott bewegen, war in etwa 17 s auf 100 und die Blattfedern hinten haben nur in scharf gefahrenen Kurven etwas versetzt. Der geräumige Wagen wurde zur Reisekarosse für mich in der Clique.
Die praktische Funktion, mit gezogenem Türgriff und nieder gedrücktem Verriegelungsknopf, die Türen ohne Schlüssel zu schließen, war zwar tückisch, aber dadurch hab ich meine spätere Frau kennengelernt. Sie kannte den Trick, den ich sonst immer erklären musste...
Mein Rekord war war ja erst 7 Jahre alt und er war in bestem Zustand. Dachte ich...
Mir fiel irgendwann auf, dass er vorne links etwas tiefer lag und ich entdeckte eine gebrochene Schraubenfeder. Mit selbst gebasteltem Federspanner hab ich das Teil ausgetauscht und denke heute, das hätte auch ins Auge gehen können.

Später, bei einer Reise nach Bochum sprang auf der holprigen A1 plötzlich der 4.Gang raus und sorgte für einen gehörigen Schreckmoment. Zum Glück hatte er ja keine Lenkradschaltung und so war der Gang easy festzuhalten. Zu Hause schnell das Getriebe raus und auf die Werkbank - das ging ja noch, aber wie kriegst du die Zahnradwellen raus? Ich lernte, dass man bei Opel genau passende Dorne braucht, zumindest wenn die freien Nadeln der Wellenlager drin bleiben sollen. Know-How baut sich erst mit der Zeit auf...

Noch einen Schreckmoment hat mir später der rechte Hinterreifen verpasst: Er verlor bei Tacho 150 nach lautem Knall sehr plötzlich die Füllung und ich brauchte die gesamte Autobahnbreite inkl Standstreifen, um die Kiste einzufangen. Mit zittrigen Knien und Händen wurde auf dem Standstreifen der Reifen gewechselt und später zu Hause erfuhr ich, dass der Reifen mit einem Pfropfen geflickt worden war.
Den größten Schrecken allerdings hat mir der ansonsten freundliche Onkel vom TüV eingejagt, als er mir mit dem Schraubenzieher gnadenlos an diversen Stellen den Unterboden öffnete.
Es war eigentlich schon Liebe, die mich mit meinem B-Rekord verband und die Trennung war durchaus schmerzhaft.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen